Am 18. Oktober 1911 wurde von der Stadt Hamm aus Anlass der 100jährigen Wiederkehr des Tages der Völkerschlacht bei Leipzig auf dem Hardinghauser Knapp ein Freudenfeuer abgebrannt. Sämtliche Gesangvereine Hamms unter der Leitung des Königlichen Seminarmusiklehrers Herrn Fick trugen durch ihre gesanglichen Darbietungen zur Verschönerung der Feier bei.
Im Mai 1912 wurde der Name des Vereins in Gesangverein ”Konstantia” abgeändert.
Die Feier zum 25jährigen Vereinsbestehen fand am Sonntag, dem 28. Juni 1914 im Lokal Erlemann statt, verbunden mit einem Festkonzert unter der Leitung des Dirigenten Herrn Lehrer Josef Cordes. Hierbei wirkten als Solisten Herr Kaufhold, Dortmund (Tenor) und Herr Kleinsorge, Offenbach (Bariton), sowie die Stadtkapelle Münster unter der Leitung von Musikdirektor Viegener mit.
Bei der Jubilarehrung konnten 5 Mitglieder, die seit der Gründung dem Verein ununterbrochen angehört hatten, für 25jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet werden. Es waren dies K. Pröpper, A. Schröder, J. Steins, A. Thiemann und A. Westerhoff. Kurze Zeit nach diesem Jubiläum wurde die Vereinsarbeit durch den 1. Weltkrieg jäh unterbrochen.
Nach Kriegsende fanden sich die Sänger sofort wieder zusammen, um den Verein zu neuem Leben zu erwecken. Bereits 1921 zählte der Verein wieder 242 aktive und passive Mitglieder. Am 12. Mai 1929 konnte der Verein sein 40jähriges Vereinsbestehen feiern. Aus diesem Anlass fand im Saal des Lokals Erlemann ein großes Festkonzert statt. Zum Chor gehörten zu dieser Zeit 65 aktive Sänger. Am 10. März 1934 wurde ein Frauenchor gegründet, dem sich eine stattliche Anzahl Frauen anschloss. So war es möglich, die alljährlich stattfindenden Konzerte abwechslungsreich zu gestalten.
Am 12. Deutschen Sängerbundesfest 1937 in Breslau nahm eine Abordnung des Vereins mit der Vereinsfahne teil.
Im Jahre 1939 konnte der Verein auf sein 50jähriges Bestehen zurückblicken. Dieses Ereignis sollte festlich begangen werden. Die Vorbereitungen hierfür waren in vollem Gange, als der 2. Weltkrieg ausbrach und der Tätigkeit des Vereins wiederum ein jähes Ende setzte. Dieses Ende schien vollkommen, als das Vereinslokal Erlemann völlig ausbrannte. Dabei wurden sämtliches Notenmaterial sowie fast alle Vereinsunterlagen vernichtet. Die Vereinsfahne aus dem Jahre 1891 allein überstand auch den 2. Weltkrieg.
Dem damaligen Vorsitzenden Clemens Bender ist es zu verdanken, dass der Verein bereits Anfang 1946 den Gesangstundenbetrieb wieder aufnehmen konnte. Die vorläufige Leitung des Chores übernahm bereitwillig der Ehrendirigent Herr Josef Cordes. Da das Notenmaterial völlig zerstört war und neue Noten zu der Zeit nirgendwo zu kaufen waren, behalf man sich zum Teil mit selbstgeschriebenen oder von anderen Vereinen ausgeliehenen Noten. Dem unermüdlichen Bemühen des damaligen Vorsitzenden Cl. Bender ist es auch zu verdanken, dass der Verein schon nach kürzester Zeit wieder über eine reiche Auswahl an eigenem Notenmaterial verfügte. Als im Jahre 1947 der Ehrendirigent, Herr Cordes, bat, ihn vom Amt des Chorleiters zu entbinden, erklärte sich Herr Adolf Mühlenschulte bereit, dieses Amt zu übernehmen. Im Jahre 1948 veranstaltete der Verein sein erstes öffentliches Konzert nach dem Kriege. Da im nördlichen Stadtteil kein Saal zur Verfügung stand, fand dieses Konzert in einem Zelt im Hofe des Vereinslokals statt.
Weil das 50jährige Vereinsbestehen nicht mehr gefeiert werden konnte, entschloss man sich, im Jahre 1949 das 60jährige Bestehen festlich zu begehen. Unter Teilnahme mehrerer Hammer Gesangvereine fand am 18. September 1949 in einem Zelt im Hof des Vereinslokals ein Festkonzert statt. Tags zuvor wurden im Verlaufe der Festveranstaltung 2 Sänger für 50jährige Mitgliedschaft, 1 Sänger für 40jährige und 21 Sänger für 25jährige Mitgliedschaft geehrt und ausgezeichnet.
Auch in den folgenden Jahren fanden die Konzerte in einem Zelt statt.